Die Abholung eines Kinderwagens: Ein Reisebericht: Es gibt Tage, da entscheidet man sich, aus Kostengründen einen Gebrauchtgegenstand käuflich zu erwerben. Dieser Gegenstand war in Itzehoe abholen...Wir erinnern uns...30jähriger Krieg...egal.. Man wählt also die Nummer des Verkäufers um 12:30! und bekommt ein "Hallo, wer ist denn da?" in den Hörer gegähnt...Alles klar, rechtschaffende Deutsche mit einem nichtsschaffenden Staatsvertrag... Man vereinbart einen Termin für 14:00, schließlich will man sich das Elend ja nicht auch noch im Schlafanzug anschauen müssen. Man begibt sich also nach Itzehoe zum Feldschmiedekamp 4... Nachdem man die dortigen Elendsviertel in Todesangst um Leib und Leben mit dem Auto umrundet hat, sucht man einen Parkplatz für sein Auto. Wow!Ein Parkdeck, direkt in der Nähe...man kann allerdings nur oben parken, da die untere Etage für Alkoholdauerkonsumenten zum Unterstellen bei Regen komplett gesperrt ist. Als vorausschauender Mensch ahnt man schon, das man die Hausnummer 4 gar nicht verfehlen kann, es grinsen einen zwei hohe Türme an, die den Anschein erwecken, nicht das Parkdeck gehöre gesperrt, sondern die beiden Türme, das sie aussehen, als hätte man sie vor zwei Jahrzehnten direkt aus Yau Ma Tei, Honkong importiert. So dann steht man vor der Eigangstür dieser Bauruine und glotzt auf ein Klingelschild mit 16x8 Klingelknöpfen.Ein Drittel davon pauschal nicht mit Namensschildern versehen, als wenn das Vollstreckungsbeamte und Gerichtsvollzieher von Ihrer Arbeit abhalten würde... Man besteigt also, nachdem man sich über die wundersamerweise noch funktionierende Gegensprechanlage über das Stockwerk verständigt hat, den Fahrstuhl eines mir bis dato unbekannten Herstellers, des Jahres 1972. Man drückt auf den Knopf mit der Nr. 9 von 18 Knöpfen und die Tür schließt sich unter lautem Protest und mit solizialistischer Ruhe. Die Tür ist zu, dann kann es ja losgehen..das tut es auch...ich verliere für einen Bruchteil einer Sekunde den Boden unter den Füßen, denn der Fahrstuhl macht erstmal einen Satz nach unten...Super...Handy am Start?Ja...ok. Sorgenvoll blickt man zu Boden...die nachträglich eingelegten Riffelbleche aus Alu sehen aus wie Riffelblechschalen, völlig durchgetreten in der Mitte...dann scheint der sich selbst fortbewegende Kopftuchkontainer der sich vor mir aus dem Fahrstuhl quetschte, wohl hier zu wohnen... 9.Stockwerk...schnell raus....! Man glaubt es kaum, der Verkäufer meines Gebrauchtgegenstandes hat sogar ein Namenschild an der Tür....erhöht meine Chancen schlagartig von 12,5 auf 100%, die richtige Klingel zu bedienen, um die Chance, sich weiteres Elend anschauen zu müssen, schlagartig von 100% auf 12,5 reduziert...Welch ein Segen... Hatten wir vorhin etwas von einem Schlafanzug gesagt, der uns hoffentlich erspart bleibt? Der in der Tür stehende Trainingsanzug steht meiner Wahnvorstellung in Nichts nach.... Artikel angeschaut, bezahlt und: WEG HIER!!!! Und wo wohnst Du?
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08.10.2011 12:06
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